In diesem TROBOLO Ratgeber zur Kompostierung im Garten zeigen wir dir, wie du organische Abfälle fachgerecht im eigenen Garten kompostieren kannst. So unterstützt du den natürlichen Kreislauf und erhältst gleichzeitig nährstoffreichen Humus, den du als Naturdünger für Zierpflanzen einsetzen kannst.
Als Humus wird die Gesamtheit aller organischen Stoffe im Boden bezeichnet. Humus entsteht auf natürliche Weise, ohne menschliches Zutun, beim Abbau und Umbau von abgestorbenem, organischem Material tierischer und pflanzlicher Herkunft durch Bodenorganismen.
Der Aufbau einer solchen fruchtbaren Humusschicht erfolgt sehr langsam. In Deutschland dauert es 100 bis 300 Jahre, bis sich ein Zentimeter dieser fruchtbaren Schicht gebildet hat. In anderen Regionen kann dieser Prozess noch viel langsamer ablaufen und bis zu 1.000 Jahre andauern. Daher macht sich der Mensch die Kompostierung zu Nutze. Denn bei der Kompostierung entsteht bereits nach „kurzer“ Zeit (innerhalb von sechs bis zwölf Monaten) nährstoffreicher „Kompost-Humus“.
Das Wort Kompost hat seinen Ursprung im lateinischen Adjektiv „compositus“ und wird mit „zusammenstellen“ oder „zusammensetzen“ übersetzt.
Während Humus ohne menschliches Zutun entsteht, ist der Mensch an der Entstehung von Kompost aktiv beteiligt. Er sammelt abgestorbenes, organisches Material tierischer und pflanzlicher Herkunft, schichtet dieses Material auf und beeinflusst aktiv den Rotteprozess durch Umsetzen, Feuchthalten und Abdecken.
Kompost ist also ein humusreiches Rotteprodukt, das durch den Prozess der Rotte aus zersetzten, abgestorbenen, organischen Materialien in Zusammenspiel von physikalischen und chemischen Prozessen und der Aktivität von Bodenorganismen unter Einwirken des Menschen entsteht.
Das Kompostieren der organischen Abfälle bringt viele Vorteile für uns und unsere Umwelt mit sich.
„Kompost-Humus“ versorgt deinen Gartenboden mit wichtigen Nährstoffen, verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Bodenstabilität und trägt zur Verbesserung der Wasser- und Luftversorgung im Boden bei. Durch einen gesunden und fruchtbaren Boden kannst du deine Ernteerträge steigern. Deine Pflanzen werden kräftiger, gesünder und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen.
Dank „Kompost-Humus“ kannst du auf synthetische Düngemittel und die Verwendung des nur langsam nachwachsenden und knappen Rohstoffes Torf (Torferden) verzichten. Moore als Lebensraum bleiben somit erhalten.
Durch die Methode der Kompostierung hast du die Möglichkeit, abgestorbenes, organisches Material direkt wieder in den Stoffkreislauf zurückzuführen und aktiv zum Erhalt unserer Umwelt beizutragen. Denn durch die Herstellung von „Kompost-Humus“ werden Ressourcen geschont und Mülldeponien infolge von Abfallreduktion entlastet.
Die Kompostierung kann heute in verschiedenen Organisationen stattfinden.
Die Eigenkompostierung bringt viele Vorteile mit sich.
Die ordnungsgemäße Eigenkompostierung im Garten stellt im Vergleich zur zentralen Kompostierung die kostengünstigere und umweltfreundlichere Variante der Verwertung von organischen „Abfällen“ dar. Wenn du also die Möglichkeit hast, deine organischen Abfälle zu kompostieren, solltest du das auf jeden Fall tun.
Der ideale Kompostplatz ist windgeschützt und schattig. Du kannst ihn bequem über einen befestigten Weg gut mit einer Schubkarre erreichen. Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, solltest du sicherstellen, dass ein ausreichend großer Abstand zu deinem Haus und zum Nachbargrundstück gegeben ist.
Die Größe des Komposts ist zum einen von dem vorhandenen Platz, der dir zur Verfügung steht und der Menge der anfallenden organischen Abfälle, die du kompostieren möchtest, zum anderen von der Kompostierungsmethode abhängig.
Ist der Kompost zu klein, kann er sich nicht richtig erhitzen und die Zersetzung erfolgt nur langsam. Bei einem zu großen Kompost besteht die Gefahr, dass er nicht gut durchlüftet wird und zu faulen anfängt.
Als Richtwert kannst du dich an folgende Angaben halten: Kompostvolumen: mind. 1 m3 bei einer Grundfläche von ca. 1 m (B) x 1 m (T)
→ Sodass die Oberfläche im Verhältnis zum Volumen möglichst gering ist.
Kompost kann in Behältern (Kompostsilos, Komposttonnen) oder auf einem Haufen (Kompostmiete) angesetzt werden.
Kompostbehälter sind platzsparend und eignen sich gut für kleine und mittelgroße Gärten. Sie werden in diversen Ausführungen und Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff angeboten. Behälter aus Materialien wie Metall und Kunststoff sind robuster und langlebiger. Bei Metallbehältern besteht allerdings die Gefahr, dass sich Schwermetalle lösen und in den Kompost abgegeben werden. Ein Komposter aus Holz schaut gegebenenfalls schöner aus und lässt sich optisch besser in die Landschaft integrieren. Wenn du dich für einen Komposter aus Holz entscheidest, solltest du darauf achten, dass er aus unbehandeltem und schwer verrottbarem Holz (z. B. Lärche) besteht. Trotzdem wird es sich leider nicht vermeiden lassen, dass sich das Holz mit der Zeit zersetzt und du den Komposter gegen einen neuen ersetzen musst.
Schnellkomposter oder Thermokomposter sollen die Kompostierung beschleunigen. In Tests der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf konnte diese Behauptung nicht nachgewiesen werden.
Beachte beim Kauf eines Komposters folgende Punkte:
Es hat sich bewährt, einen Vorrat aus Laub und Holzhäckseln für den Winter anzulegen. So kannst du im Winter nasses Material, wie z. B. Küchenabfall mit dem trockenen Material gemischt auf den Kompost ausbringen. Dadurch verhinderst du, dass der Kompost zu nass wird und ggf. zu faulen anfängt.
Um Probleme bei der Kompostierung zu vermeiden, empfehlen wir, einige organische Materialien nur unter Berücksichtigung der u. g. Hinweise in den Kompost einzubringen oder ggf. lieber in der Biotonne oder im Restmüll zu entsorgen.
Das Laub von Eichen, Kastanien, Pappeln, Birken, Platanen, Buchen, Walnüssen, Fichten und Akazien setzt bei der Verrottung Gerbsäure frei. Diese kann den Kompost versauern. Daher solltest du Laub von diesen Bäumen nicht in großen Mengen auf den Kompost geben. Gut kompostierbar ist Laub von Ahorn, Linde, Weide, Erle, Eberesche, Esche und Haselnuss.
Schalen von Bananen und Zitrusfrüchten können Pestizide und Fungizide enthalten. Häufig werden auch gekaufte Blumen und Pflanzen mit Pestiziden behandelt. Bist du dir diesbezüglich unsicher, entsorge diese organischen Materialien lieber im Restmüll.
Kleintiermist und Streu von Hamstern, Kaninchen oder Vögeln, Fäkalien von fleischfressenden Tieren und menschliche Fäkalien solltest du nur kompostieren, wenn du sicherstellen kannst, dass bedenkliche Krankheitserreger bei der Kompostierung unschädlich gemacht worden sind.
Gekochte Essensreste, Fleisch, Wurst, Fisch, Speiseöle, Knochen, Teigwaren, Schalen von rohen Eiern sind für den Kompost eher ungeeignet. Sie können Ratten und Mäuse anlocken. Katzen und Vögel können die Speisen im Garten verstreuen. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich durch die Essensreste Salmonellen ausbreiten. Salmonellen könnten beispielsweise durch Fliegen weiterverbreitet werden. Daher gehören Speisereste in die Biotonne.
Kranke und von Schädlingen befallene Pflanzen und Unkräuter gehören ebenfalls in die Biotonne, wenn im eigenen Garten keine Heißkompostierung möglich ist. Neophyten (invasive Pflanzenarten) wie Beifuß-Ambrosia oder Riesen-Bärenklaue entsorgst du am besten im Restmüll.
Papier in großen Mengen gehört in die Altpapiersammlung und nicht auf den Kompost. Bedrucktes Papier, insbesondere Geschenkpapier, kann mit Schwermetallen belastet sein.
Generell gilt:
Je vielfältiger das organische Material zusammengesetzt ist und je optimaler die Bedingungen für den Kompostiervorgang sind, desto besser.
Um die Mikroorganismen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, bietet es sich an, das organische Material so gut es geht zu zerkleinern. Die Mikroorganismen können das zuvor zerkleinerte Material schneller zersetzen. Der Kompostiervorgang wird beschleunigt.
Für optimale Bedingungen im Kompost sorgst du durch ein gutes Mischverhältnis.
Hier gilt:
Damit die Kompostierung gelingen kann, benötigen die Mikroorganismen sowohl Kohlenstoff als auch Stickstoff in einem Verhältnis von ca. 20:1 (C:N). Das bedeutet, auf 20 Teile Kohlenstoff kommt 1 Teil Stickstoff. Die organischen Materialien haben unterschiedliche Anteile von Kohlenstoff und Stickstoff. Durch Mischen kann ein ausgewogenes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis erreicht werden.
Die Kunst besteht darin, das richtige Verhältnis zu finden, denn wenn das Material zu wenig Stickstoff enthält, verläuft die Kompostierung sehr langsam und kann sich Jahre hinziehen. Bei zu viel Stickstoff, also wenn das Material zu frisch und zu nass ist, kommt die Kompostierung nicht in die Gänge. Der Kompost fault unter Umständen sogar.
Damit der Kompost gut durchlüftet ist, solltest du das Material grob aufsetzen. Dafür ist es wichtig, grobes Material mit feinem Material zu mischen. Denn nur so können die Mikroorganismen gut arbeiten und sich ausreichend vermehren.
Achte darauf, dass dein Kompost nicht austrocknet. Sollte das Ausgangsmaterial zu trocken sein, kannst du es mit feuchten Materialien wie Küchenabfällen oder Grasschnitt mischen, ggf. musst du den Kompost wässern. Dafür kannst du normales Wasser verwenden oder mit Wasser verdünnten Urin (Urin-Wasser 1:4) nutzen.
Die Mikroorganismen fühlen sich in einem schwach-sauren bis schwachalkalischen Milieu wohl, also einem pH-Bereich um 7 herum. Dieser Wert stellt sich, wenn der Kompost richtig aufgesetzt wurde, von selbst ein. Den pH-Wert kannst du mittels Lackmuspapier ermitteln.
Den Kompost kannst du, wenn du über ausreichend Material für mindestens 1 m3 Kompost verfügst, in einem Arbeitsgang aufsetzen. Ist nicht genug Material vorhanden, baust du deinen Kompost über einen längeren Zeitraum hinweg langsam Schicht für Schicht auf.
Beide Möglichkeiten ergeben einen guten Kompost. Der Unterschied besteht lediglich in der Kompostierungsmethode. Wird der Kompost Schicht für Schicht aufgebaut, durchläuft er die kalte Rotte, während der Kompost, der in einem Arbeitsgang aufgesetzt wird, nach der Methode der Heißkompostierung verrottet.
Ein Dreikammer-Komposter eignet sich gut für einen mittelgroßen Garten und ist unser Favorit. In der ersten Kammer wird die neue Kompostmiete aufgesetzt. Die zweite Kammer kannst du gut für das Umsetzen des Komposts nutzen. Die dritte Kammer dient der Lagerung des fertigen Komposts.
Du startest zunächst damit, den neuen Kompost in der ersten Kammer aufzusetzen. Die erste Schicht besteht aus grob strukturiertem Material, wie z. B. zerkleinerten Ästen und Zweigen. Diese Schicht sollte ca. 25 cm hoch sein. Es ist wichtig, dass diese erste Schicht locker aufgesetzt wird und aus grobem Material besteht. Denn diese Schicht ermöglicht es, dass überschüssiges Wasser aus dem Kompost abfließen kann und der Kompost nicht zu faulen anfängt. Für die zweite Schicht mischst du nährstoffreiche, feuchte und weiche Materialien wie Gemüseund Obstabfälle mit nährstoffarmen, trockenen und stabilen Materialien wie zerkleinerten Staudenstängeln, Ästen, Zweigen und unverrotteten Bestandteilen eines alten Komposts. Wenn diese Schicht ungefähr eine Höhe von 20 cm erreicht hat, bedeckst du sie mit einer 5 cm dünnen Schicht Mist.
Nun folgt eine weitere 5 cm Schicht bestehend aus einem Gemisch aus Stammkompost, Gartenerde und Urgesteinsmehl. Auf diese Schicht gibst du wieder eine 20 cm hohe gemischte Schicht, worauf eine 5 cm Schicht aus Mist und eine 5 cm Schicht aus einem Stammkompost-Gartenerde-Urgesteinsmehl-Gemisch folgen. Diese Schicht bedeckst du jetzt mit einem Gemisch aus Grasschnitt, Gemüseabfällen und Laub (ca. 10 cm). Die Abschlussschicht bildet eine 5 cm dicke Schicht Gartenerde.
Ist dein Kompostmaterial zu trocken, sollte jede Schicht gewässert oder mit verdünntem Urin (Urin-Wasser 1:4) gegossen werden. Zum Wässern verwendest du am besten eine Gießkanne. Zum Schluss wird der Kompost abgedeckt. Wenn du einen Komposter ohne Deckel hast, kannst du Kompost-Vlies nutzen. Die Abdeckung schützt den Kompost vor Regen. Nährstoffe werden so nicht ausgewaschen und bleiben im Kompost. Zudem wird die Wärme im Kompost gehalten. Die Abdeckung kann außerdem helfen, Fruchtfliegen und andere Tiere wie Ratten oder Mäuse vom Kompost fernzuhalten.
Kompoststarter enthalten in der Regel organischen Stickstoff, Bakterien und Pilze. Im feuchten Kompost werden sie aktiv und sind am Kompostierungsprozess beteiligt. Allerdings können sie ihre Wirkung nur entfalten, wenn im Kompost die optimalen Bedingungen vorherrschen, also der Kompost aus einer guten Mischung organischer Materialien besteht, locker aufgesetzt wurde und genügend Sauerstoff enthält. Ist dies der Fall, läuft die Rotte auch ohne Hilfe von Kompoststartern ab.
Ein gut aufgesetzter Kompost benötigt keine Kompostzusätze oder fertige Kompostbeschleuniger
Wenn du die Kompostierung schnell in Gang bringen möchtest, empfiehlt es sich, den Kompost zu „impfen“, also ein paar Schaufeln Stammkompost (älteren Kompost) mit in den neuen Kompost zu geben.
Einige Zusätze können dir helfen, den Kompost zu regulieren, wenn er z. B. zu sauer, zu nass oder zu stickstoffarm ist.
Enthält dein Kompost viel Rasenschnitt, Nadelholz und Nadeln, kann das Beimischen von Kalk (z. B. Algenkalk) hilfreich sein (bis 2 kg/m3), um die Säure, die bei der Kompostierung der genannten Materialien freigesetzt wird, zu binden.
Ist dein Kompost zu nass, kannst du durch Zugabe von Urgesteinsmehl (2 bis 3 kg/m3) zunächst das Problem lindern.
Wenn sich dein Kompost größtenteils aus stickstoffarmen Materialien wie Holzhäcksel oder Stroh zusammensetzt, kannst du durch Zugabe von stickstoffreichem Material wie Mist oder frischem Grasschnitt für Ausgleich sorgen.
Die Kompostierung kann durch zwei verschiedene Methoden erreicht werden: Heißkompostierung (heiße Rotte) oder Kaltkompostierung (kalte Rotte).
Hast du die Möglichkeit, wie oben beschrieben, den Kompost in einem Zug aufzusetzen, hat es den Vorteil, dass die einzelnen Rotte-Stadien im gesamten Kompostmaterial gleichzeitig ablaufen. Der Kompost kann sich auf Temperaturen zwischen 60 und 70 °C erhitzen. Ein großer Kompost kann die Wärme über mehrere Wochen halten. Dadurch können Krankheitserreger, Keime und Unkrautsamen abgetötet werden.
In vielen kleinen, privaten Gärten fällt zu wenig organisches Material auf einmal an, daher wird der Kompost langsam Schicht für Schicht nacheinander aufgebaut. Die Rotte-Stadien laufen in den Schichten dadurch auch nacheinander ab. Das bedeutet, die Schichten können unterschiedliche Stadien aufweisen. In der jeweils obersten Schicht bildet sich die meiste Wärme aus, hier entstehen in der Regel, im Vergleich zur heißen Rotte, aufgrund des eher kleinen Kompost-Volumens und der damit verbundenen geringeren Tätigkeit der Mikroorganismen nur Temperaturen bis zu 40 °C. Da die Schicht nicht isoliert ist, kann sie die Wärme nicht lange halten und kühlt sich schnell wieder ab. Der Kompost braucht daher viel länger, bis er reif wird.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen ist bei der Kaltkompostierung nicht gewährleistet, dass Krankheitserreger und Unkrautsamen vollständig abgetötet werden.
Der Kompostierungsprozess läuft in vier Stadien ab: Abbau, Umbau, Aufbau, Stabilisierung und Reife. Die Stadien können nicht immer exakt abgegrenzt werden. Damit der Prozess der Kompostierung wie nachfolgend beschrieben ablaufen kann, wird eine minimale Kompostgröße von ca. 1 m3 (1.000 Liter) benötigt. Der Kompost muss außerdem in einem Arbeitsgang aufgesetzt worden sein.
Das erste Stadium verläuft schnell (innerhalb von wenigen Wochen). Mesophile (mittlere Temperaturen liebende) Mikroorganismen bauen leicht lösliche Verbindungen (Eiweiß, Zucker und Fette) ab. Ideale Bedingungen im Kompost tragen zu einer schnellen Vermehrung der Organismen bei. Die Temperatur im Kompost steigt auf über 50 °C. Durch die Stoffwechseltätigkeit der Mikroorganismen entsteht Wärme. Da die Rotte die Wärme nur schlecht leiten kann, staut sich die Hitze im Kompost. Die Hygienisierung beginnt. An der Hygienisierung sind neben Wärme, thermophile (hohe Temperaturen liebende) Mikroorganismen und ihre Stoffwechselprodukte beteiligt. Unkrautsamen, Schädlinge und Krankheitskeime werden so abgetötet. Auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika werden zersetzt. Setzt sich der Kompost aus einer ausreichenden Menge (mind. 1.000 Liter) gut gemischten organischen Materials zusammen, so steigen die Temperaturen auf bis zu 70 °C an. Danach sinken die Temperaturen wieder ab.
Das organische Material ist nun in seine Grundbausteine zerlegt. Die abbauenden Organismen sterben und dienen anderen Organismen als Nahrung. Die Rotte hat sich von grün in braun/schwarz-braun gefärbt.
Jetzt sind neben mesophilen Bakterien auch Pilze, die sich auf den Abbau von schwer verwertbaren Stoffen wie Zellulose und Lignine spezialisiert haben, im Kompost aktiv. Die Temperatur sinkt wieder auf 30 bis 45 °C.
Es bilden sich Huminstoffe. Das Pilzwachstum geht zurück. Kleine Bodentiere wie Milben, Springschwänze, Käfer, Asseln, Mist- und Kompostwürmer wandern in den Kompost und sorgen dafür, dass mineralische und organische Teile miteinander vermischt werden. Stabile Krümel entstehen (Ton-Humus-Komplex).
Humusbildung und Mineralisierung werden abgeschlossen. Die Kompostwürmer verlassen den Kompost. Reifekompost ist entstanden. Die Huminstoffe verleihen ihm eine dunkelbraune Farbe. Das Material ist jetzt locker und krümelig und deutet auf den Abschluss der Kompostierung hin. Das Ausgangsmaterial lässt sich, bis auf Holz- und verholzte Stängelstückchen, nicht mehr als solches erkennen. (Die Holzstückchen kannst du aussieben und mit in den nächsten Kompost geben.)
Während pflanzliches Material mehr oder weniger unbedenklich kompostiert werden kann, befinden sich unter anderem in Fäkalien für die menschliche Gesundheit bedenkliche Keime und Krankheitserreger.
Gemäß Bioabfallverordnung (BioAbfV)11 müssen Krankheitserreger im Kompost durch Hygienisierung unschädlich gemacht werden (§ 3, Abs. 3, BioAbfV). Die BioAbfV gilt aktuell nur für öffentlich-rechtliche Entsorger, Einsammler, Bioabfallbehandler, Gemischhersteller und Zwischenabnehmer, sowie Bewirtschafter von landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzten Böden (§ 1, Abs. 1 und 2, BioAbfV). Sie gilt nicht für Haus-, Nutz- und Kleingärten (§ 1, Abs. 3, Satz 1, BioAbfV).
Hier wird auf dein eigenverantwortliches Handeln gesetzt. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass du ein Interesse daran haben wirst, einen schadstoffarmen und hygienisch unbedenklichen, qualitativ hochwertigen Kompost auf deine Beete auszubringen und du daher die organischen Ausgangsmaterialien für deinen Kompost mit Bedacht auswählst und ordnungsgemäß kompostierst und ggf. hygienisierst.
Gemäß BioAbfV Anhang 2.2.2.112 liegt bei der Kompostierung eine ordnungsgemäße Hygienisierung vor, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Die für die Hygienisierung erforderlichen Temperaturen treten allerdings nur bei der Heißkompostierung auf. Dafür muss, wie bereits beschrieben, der Kompost über ein bestimmtes Volumen verfügen und in einem Stück aufgesetzt werden. Wird der Kompost Schicht für Schicht aufgesetzt, entwickelt der Kompost nicht die geforderten Temperaturen.
Die WHO (World Health Organization) empfiehlt daher die Kompostierung über einen Zeitraum von zwei Jahren. Da der Kompost während dieser Zeit ein Gesundheitsrisiko darstellt, müssen Befüllung und Handhabung des Komposts, gemäß WHO, unter hygienischen Gesichtspunkten ablaufen.
Damit die Kompostierung schnell und unproblematisch ablaufen kann, müssen im Kompost günstige Bedingungen vorherrschen. Daher solltest du während der Rotte Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoffgehalt überwachen.
Insbesondere bei der Heißkompostierung ist die Überwachung der Kompost-Temperatur unerlässlich. Mit einem Kompostthermometer (siehe hierzu auch nützliche Werkzeuge) kannst du die Temperatur im Kompost direkt messen und ggf. die Temperatur senken oder erhöhen. Die Zugabe von frischem Rasenschnitt kann die Temperatur erhöhen. Durch Gießen des Komposts kannst du dafür sorgen, dass die Temperatur im Kompost sinkt.
Während der Abbauphase und im Sommer besteht die Gefahr, dass der Kompost austrocknet. Im Herbst und Winter, wenn es viel regnet, solltest du darauf achten, dass er nicht zu nass wird. Das Rottematerial sollte feucht, aber nie nass sein. Mit der Faustprobe kannst du den Feuchtigkeitsgehalt des Komposts schnell und einfach feststellen.
Richtige Feuchtigkeit: Beim Zusammendrücken des Rottematerials in der Faust treten nur wenige Tropfen aus. Öffnet man die Hand, hält das Material zusammen. Zu nass: Beim Zusammendrücken des Rottematerials in der Faust fließt Wasser aus dem Material raus. Zu trocken: Beim Zusammendrücken des Rottematerials in der Faust tritt kein Wasser aus. Öffnet man die Hand, fällt das Material, wie Sand, auseinander.
Riecht das Rottematerial erdig und nach frischem Waldboden, ist ausreichend Sauerstoff im Kompost vorhanden. Wenn das Material faul oder sauer riecht, herrscht im Kompost Sauerstoffmangel.
Der Kompost verliert im Kompostierungsprozess an Volumen (ca. 50 %) und sinkt ab. Entsprechend sind nun auch weniger Hohlräume im Kompost vorhanden. Wasser kann nicht mehr so gut verdunsten und Sauerstoff kann dem Kompost nicht mehr gut zugeführt werden. Die Gefahr besteht, dass einige Bereiche im Kompost ohne Sauerstoff bleiben und hier anaerobe Prozesse ablaufen. Dies gilt es zu vermeiden, da Fäulnis eintreten könnte.
Im Unterschied zur Rotte, wodurch Kohlendioxid, Wasser, Huminstoffe und Spurenelemente freigesetzt werden, entstehen bei Fäulnis u. a. klimaschädliche Gase wie Methan und Lachgas. Fauler Kompost ist nicht nur unbrauchbar, da es nicht zur Humusbildung kommt, sondern auch noch klimaschädlich.
Nachfolgend haben wir für dich eine Tabelle mit möglichen Problemen, die auftreten könnten und entsprechenden Maßnahmen zusammengestellt.
Im Laufe des Kompostierungsprozesses verliert der Kompost an Volumen, er sackt zusammen. Hohlräume, die den Sauerstoff im Kompost gehalten haben, verschwinden. Sauerstoffmangel entsteht. Aus diesem Grunde solltest du den Kompost so oft wie möglich umsetzen, also mit einer Grabgabel auflockern und durchmischen. So sorgst du dafür, dass das Kompostmaterial wieder gut durchlüftet wird und du gleichzeitig die Aktivität der Mikroorganismen anregst. Die Temperatur im Kompost steigt erneut und die Kompostierung wird beschleunigt.
Während des Umsetzens kannst du den Kompost gut auf die Feuchtigkeit hin untersuchen. Die Schichten am Rand solltest du in den Haufen einarbeiten und trockene Schichten bei Bedarf wässern.
Das erste Mal sollte der Kompost erst nach der Abbauphase, wenn die Temperatur wieder auf ca. 45 °C abgefallen ist, umgesetzt werden. Danach kannst du dann mehrfach umsetzen. Im Winter darf der Kompost nicht umgesetzt werden.
Je häufiger der Kompost umgesetzt wird, desto schneller kann er reifen.
Die Rottedauer hat Einfluss auf die Verwendung des Komposts. Je nach Rottefortschritt
(Reife) wird zwischen Frischkompost und Reifekompost unterschieden.
Frischkompost ist ca. 3 bis 4 Monate alt und ist noch nicht komplett zu Kompost- Humus umgebaut. Er ist im Vergleich zum Reifekompost gröber strukturiert und von Bodenorganismen besiedelt. Im Herbst kannst du Frischkompost gut zum Mulchen von Erdbeeren, Beerensträuchern und Hecken verwenden. Er darf nicht zur Aussaat genutzt werden, da er die Samenkeimung hemmt und die Wurzeln der jungen Pflanzen schädigt. Frischkompost eignet sich nicht zum Umtopfen von Zimmerpflanzen oder zum Einpflanzen von Balkonblumen.
Nach ca. 4 bis 8 Monaten ist der Kompost reif. Der dunkelbraune, fast schon schwarze Reifekompost verfügt über eine lockere, krümelige Struktur und riecht nach frischem Waldboden. Er ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl auf Gemüse- als auch auf Blumenbeete ausgebracht werden. Mit Erde gemischt (70 % Gartenerde und 30 % Kompost) kannst du ihn zum Einpflanzen von Balkonblumen und Umtopfen von Zimmerpflanzen verwenden. Um Wachstum und Gesundheit der Pflanzen zu unterstützen, empfiehlt es sich bei der Aussaat immer ein paar Schaufeln Kompost mit in die Pflanzenlöcher zu streuen. Mithilfe von Reifekompost können nicht nur ausgelaugte Böden wieder mit Nährstoffen aufgebaut werden, Reifekompost verbessert auch die Struktur von sogenannten „Problem-Böden“ wie Sand-, Lehm- oder Tonboden. Sandböden können das Wasser besser speichern, Lehmböden bekommen eine lockere Struktur und Tonböden können leichter bearbeitet werden.
Kompost darf nur oberflächlich in den Boden eingearbeitet, aber nicht untergegraben werden.
Es wird empfohlen, pro Jahr nicht mehr als 3 Liter Kompost pro m2 auf die Böden auszubringen (die optimale Menge kann je nach Nährstoffbedarf der jeweiligen Kulturen zwischen 1 und 3 Litern pro m2 variieren). Sind die Böden ausgelaugt oder wird ein Garten bzw. ein Beet neu angelegt, dann können einmalig 10 kg Kompost pro m2, also eine Schicht von 1 bis 2 cm aufgetragen werden.
Kompost als Dünger ist völlig ausreichend.
Reifekompost solltest du nicht länger als ein Jahr lagern, da Nährstoffe mit der Zeit verloren gehen.
Mit dem Kresse-Test kannst du den Reifegrad des Komposts bestimmen. Dafür mischst du einen Teil Gartenerde mit einem Teil Kompost und gibst das Gemisch in eine kleine Schale. Nun streust du gleichmäßig Kressesamen aus und stellst die Schale an einen sonnigen Platz, z. B. auf die Fensterbank. Mit einem Blumensprüher kannst du die Erde feucht halten. Die Kressesamen sollten nach ein paar Tagen keimen.
Keimt die Kresse nur unregelmäßig und sind die Blätter gelb, ist es ein Zeichen dafür, dass dein Kompost noch nicht reif ist. Kannst du hingegen eine regelmäßige Keimung beobachten und sind die Blätter kräftig und grün, kannst du davon ausgehen, dass dein Kompost reif ist.
Der Bokashi hat seinen Ursprung in Japan. Er bietet eine gute Alternative zum Kompost. Das organische Material wird in einem luftdichten Bokashi-Eimer gesammelt und mit einer EM-Lösung besprüht. Die EM-Lösung enthält Effektive Mikroorganismen (Milchsäurebakterien, Hefe, Photosynthese Bakterien), die dafür sorgen, dass das organische Material im Eimer fermentiert. Binnen 2 Wochen entsteht eine Flüssigkeit, die als Flüssigdünger eingesetzt werden kann. Das fermentierte organische Material ist sehr sauer und muss erst mal „vererdet“ also mit Erde gemischt werden (2/3 fermentiertes Material und 1/3 Mutterboden), bevor es als Dünger verwendet werden kann. Der Vorgang der „Vererdung“ dauert ungefähr 12 Wochen.
Im Bokashi kannst du alle organischen Küchenabfälle sammeln. Neben Obst- und Gemüseresten, Zitrusschalen, Kaffeesatz kannst du auch gekochte Essensreste wie Nudeln, Reis, Brot, kleine Mengen Fleischabfälle, Aufschnittreste und Milchprodukte in den Bokashi-Eimer geben. Zu beachten ist, dass die Fermentierung des tierischen Materials sehr lange dauert. Daher wird empfohlen, gekochte Essensreste und organische Abfälle tierischen Ursprungs lieber in der Biotonne zu entsorgen. Zudem besteht die Gefahr, dass die fermentierten, tierischen Materialien während der „Vererdung“ Ungeziefer anlocken.
Wenn du in deinem Garten keinen Kompost aufsetzen möchtest, ist ein Bokashi-Eimer eine gute Alternative, um einen umweltfreundlichen Dünger selbst herzustellen.
Urin stellt ein wunderbares Flüssigdüngerkonzentrat für deine Pflanzen dar. Er enthält die für Pflanzen wichtigen Nährstoffe Stickstoff, Kalium, Magnesium und Phosphor. Im Boden ausgebracht dient er außerdem als Nahrung für Bodenorganismen, fördert die Bodenfruchtbarkeit und unterstützt die Humusbildung.
Damit du deinen Urin als Dünger verwenden kannst, muss er getrennt von den Fäkalien gesammelt werden. Eine TROBOLO Trockentrenntoilette ermöglicht dies. Durch den TROBOLO Trenneinsatz werden die flüssigen und festen Ausscheidungen direkt voneinander getrennt aufgefangen. Die festen Bestandteile und das Toilettenpapier landen im hinteren Bereich der Trockentrenntoilette im Feststoffbehälter. Die flüssigen Bestandteile werden im vorderen Bereich des TROBOLO im Flüssigkeitsbehälter aufgefangen.
Pflanzenkohle kannst du durch Urin „aufladen“. Dafür mischst du Pflanzenkohle mit Urin im Verhältnis 3:1. Nach 2 Wochen kannst du die aktivierte Pflanzenkohle auf deine Beete ausbringen (1 Liter/m2).
Für die Herstellung von Terra Preta mit Kompost wird der Kompost beim Aufsetzen mit 30 kg/m3 Pflanzenkohle gemischt. Durch Beigabe von Urgesteinsmehl 20 kg/m3 kannst du den Kompostierungsprozess beschleunigen und die Qualität des Komposts erhöhen. Nach ungefähr 4 Wochen hat sich die Pflanzenkohle mit Nährstoffen und Mikroorganismen „aufgeladen“. Die Terra Preta ist nun einsatzbereit und du kannst sie u. a. für die Verbesserung der Qualität deiner Böden nutzen.
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